Osteopathie

Gesundheit im Gleichgewicht

Die Osteopathie betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele. Gesundheit entsteht, wenn alle Systeme harmonisch zusammenarbeiten und der Körper seine natürlichen Selbstheilungskräfte nutzen kann. Beschwerden entstehen häufig, wenn dieses Gleichgewicht gestört ist. Osteopathische Behandlung zielt darauf ab, die Selbstregulation des Körpers zu unterstützen und die Voraussetzungen für Heilung zu schaffen.

Was ist Osteopathie?

Osteopathie ist eine sanfte, ganzheitliche manuelle Therapie, die den Körper als funktionelle Einheit betrachtet. Durch gezielte Handgriffe werden Gewebespannungen ausgeglichen, der Gewebefluss gefördert und die Mikrozirkulation sowie der Stoffwechsel angeregt. So werden die natürlichen Selbstheilungskräfte aktiviert und die physiologischen Funktionen des Körpers unterstützt. Jede Behandlung ist individuell auf Patient:innen und Beschwerde bild abgestimmt, um Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden nachhaltig zu stärken.

Grundprinzipien der Osteopathie nach A. T. Still

1. Einheit von Körper und Geist

Körperliche, geistige und emotionale Bereiche sind eng miteinander verbunden. Eine Einschränkung oder Störung in einem Bereich kann Auswirkungen auf andere Bereiche haben. Die Osteopathie betrachtet den Menschen deshalb stets in seiner Gesamtheit. 

2. Selbstheilungskräfte

Unser Organismus besitzt die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren und wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Osteopathische Methoden fördern diese Prozesse, indem sie z. B. Gewebe, Faszien und den Fluss von Blut und Lymphe unterstützen, sodass der Körper sich selbst besser regenerieren kann.

3. Gesetz der Arterie

Eine ausreichende Versorgung der Gewebe mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen sowie der Abtransport von Stoffwechselprodukten sind entscheidend für Gesundheit und Heilung. Störungen in diesem Kreislauf können die Funktion des gesamten Körpers beeinträchtigen.

4. Struktur-Funktion-Beziehung

Die Form und Beweglichkeit von Gewebenbeeinflussen direkt deren Funktion. Nur wenn Gewebe gesund, elastisch undbeweglich sind, können Organe und Gelenke optimal arbeiten. Die Osteopathie achtet darauf, diese Wechselwirkungen zu unterstützen.

Wie hilft Osteopathie?

In der Osteopathie werden sanfte, gezielte Handgriffe angewendet, um Gewebe, Flüssigkeiten und Bewegungsmuster im Körperzu harmonisieren. Auf diese Weise werden die Voraussetzungen geschaffen, damit der Körper seine Selbstheilungskräfte bestmöglich entfalten kann.

Osteopathie – drei Bereiche, einganzheitlicher Ansatz

In der Osteopathie werden drei Teilbereiche unterschieden:
Alle drei Systeme stehen in ständiger Wechselwirkung. Eine osteopathische Behandlung berücksichtigt deshalb immer den Menschen als Ganzes – genau das macht sie sowirkungsvoll

Parietale Osteopathie – Bewegungsapparat im Gleichgewicht

Die parietale Osteopathie befasst sich mit dem Bewegungsapparat des Menschen - also mit Muskeln, Gelenken, Knochen, Bändern und Faszien. Diese Strukturen bilden das Fundament für Stabilität, Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit im Alltag. Gerät dieses fein abgestimmte System aus dem Gleichgewicht, können Rückenschmerzen, Verspannungen oder Bewegungseinschränkungen entstehen.

Für wen ist die parietale osteopathische Behandlung geeignet?

  • Rückenschmerzen und Bandscheibenbeschwerden
  • Nacken- und Schulterschmerzen
  • Gelenkbeschwerden (z. B. Hüfte, Knie, Sprunggelenk)
  • Bewegungseinschränkungen nach Verletzungen oder Operationen
  • Fehlhaltungen und muskuläre Dysbalancen
  • Tennis- oder Golferellenbogen
  • Kiefergelenksbeschwerden (CMD)
  • Spannungskopfschmerzen
  • Ischias- oder Nervenirritationen
  • Chronische Verspannungen oder Myofasziale Schmerzen

Viszerale Osteopathie – Therapie für die inneren Organe

Die viszerale Osteopathie widmet sich den inneren Organen (Viszera) sowie ihren Aufhängungen, Blutgefäßen, Lymphbahnen und umgebenden Faszien.
Jedes Organ benötigt eine gewisse Eigenbeweglichkeit, um optimal funktionieren zu können. Ist diese eingeschränkt - zum Beispiel durch Narben, Spannungen oder Fehlhaltungen – kann das auch andere Körpersysteme beeinflussen.
Die viszerale Osteopathie zielt darauf ab, die Beweglichkeit und Funktion der Organe zu verbessern und dadurch das körperliche Gleichgewicht und Wohlbefindenzu fördern.

Für wen ist die vizerale osteopathische Behandlung geeignet?

  • Verdauungsbeschwerden (z. B. Blähungen, Verstopfung, Reizdarm)
  • Sodbrennen und Magenbeschwerden
  • Menstruationsbeschwerden
  • Narbenzug nach Operationen
  • Atembeschwerden oder Zwerchfellspannung
  • Völlegefühl oder Druck im Bauchraum
  • Störungen der Lymphzirkulation
  • Leber-und Gallenfunktionsstörungen (funktionell, nicht organisch)
  • Chronische Müdigkeit

Craniosacrale Osteopathie – feine Rhythmen von Schädel bis Kreuzbein

Die craniosacrale Osteopathie konzentriert sich auf das feine Zusammenspiel von Schädel (Cranium), Wirbelsäule und Kreuzbein (Sacrum) sowie auf die darin zirkulierenden Flüssigkeiten und die umgebenden Membranen. Diese Strukturen beeinflussen das Nervensystem, die Durchblutung und die allgemeine Regulationsfähigkeit des Körpers. Mit sanften, präzisen Berührungen erspürt man die rhythmische Bewegungen aufund unterstützt die natürliche Balance zwischen Gehirn, Rückenmark und den umgebenden Geweben. Dadurch kann sich der Körper tief entspannen, Spannungen lösen und seine Selbstheilungskräfte aktivieren.

Für wen ist die craniosacrale osteopathische Behandlung geeignet?

  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Kiefergelenksbeschwerden (CMD)
  • Stressbedingte Spannungszustände
  • Schlafstörungen
  • Schwindel
  • Tinnitus
  • Folgen von Schleudertrauma oder Stürzen
  • Unruhe oder vegetative Dysregulation
  • Unterstützend bei Regulationsstörungen